Es ist Freitagabend. 23.30 Uhr.
Ich bin gerade von der Arbeit nach Hause gekommen. Jacke, Tasche, Schal und Schuhe habe ich einfach fallen gelassen. Die Wimperntusche ist verschmiert, die Frisur sitzt auch nicht mehr. Der Tag war lang, die Veranstaltung war seltsam. Ich fühle mich komisch. Ich bin müde. Aber ich muss noch einen Blogpost vorbereiten. Dazu bin ich den ganzen Tag noch nicht gekommen, gestern auch nicht. Mein Tee wärmt mich von innen. Trotzdem drehe die Heizung höher, auch wenn es jetzt nichts bringt. Es viel zu spät. Der Pc braucht ewig, bis er hochgefahren ist. Es ist still. Selbst die Heizung gluckert nicht mehr.
Ich öffne das Programm, fange an zu tippen, ohne wirklich zu wissen, was ich da schreibe. Meine Finger gleiten selbständig über die Tasten. Sie kennen den Weg, ich nicht. Mein Kopf ist leer, meine Ohren fiepen. Ich sollte ins Bett gehen. Aber ich kann nicht. Ich muss das hier noch fertig machen, vorher kann ich sowieso nicht schlafen. Der Kopf ist voll, die Gedanken rasen, doch lösen sich in Luft auf, sobald ich nach ihnen greife. Besser aufstehen, abschminken, ausziehen. Vielleicht geht es dann besser? Wahrscheinlich nicht, ich versuche es trotzdem.
Komme wieder, kann mich immer noch nicht konzentrieren, kritzle etwas in mein Notizbuch, das mir wichtig erscheint. Es ist mittlerweile nach Mitternacht. Ich sitze am Schreibtisch und frage mich, was ich hier eigentlich mache. Ich schreibe Sätze, die keinen Sinn machen, drücke löschen und versuche die richtigen Wörter zu finden. Dabei kommen seltsame Konstruktionen heraus. Die Worte schwimmen wie Fetttröpfchen an der Wasseroberfläche. Nehme ich einen Löffel und rühre herum, scheinen sie sich zu verbinden. Doch sobald ich damit aufhöre, trennen sie sich wieder. Ich sehe ihnen zu. Manche haften am Rand, andere treffen sich in der Mitte zu kleinen Grüppchen. Trotzdem bleibt jedes für sich.
Ich gebe auf, fahre den Computer runter, lösche das Licht.
Gott oh Gott, was ein Tag :/ Und dann noch nachts an den PC, um einen Blogpost vorzubereiten? Mmh, ich sage mal ganz entschieden NEIN.
Man muss gar nicht, auch, wenn ich jetzt nicht beurteilen kann, wie wichtig das für Dich ist.
Ich hatte, als ich noch jünger war, beruflich auch ziemlichen Stress, viele Jahre. Überstunden im Job waren an der Tagesordnung. Hätte ich da einen Blog gehabt, hätte ich womöglich 1 Posting in der Woche geschafft und nicht mal dazu Lust gehabt – vermutlich, das ist ja über 20 Jahre her, da hatte ich nicht mal Internet ^^. Aber, wenn ich eins gelernt habe, wenn ich mal so richtig Stress hatte und habe: Prioritäten setzen. Wer einen engen Terminkalender hat mit 5000 Dingen, die zu erledigen sind, braucht eine straffe Organisation und Nischen, in die man immer wieder was schieben kann, damit man auch mal zum Luft holen kommt. Bei Sachen, auf die man keinen Einfluss hat, wie lange sie dauern, ist das natürlich was anderes, aber gerade dann gucke ich persönlich immer, wo ich Einfluss nehmen kann und nutze diesen Vorteil auch. Wäre ich gestern in Deiner Situation gewesen, ich wäre sofort ins Bett gegangen und hätte mir den Wecker auf 6 oder wann auch immer gestellt und hätte mich dann an den PC gesetzt. So hätte ich aber wenigstens gute 5 Std. am Stück geschlafen. Wenn Du allerdings heute ausschlafen kannst und der Blogpost nicht von irgendeinem Bloggertermin oder sonstigem abhängt, wäre es mir egal gewesen. Deine Leser erwarten das sicher nicht von Dir. Ich sowieso nicht. Ich hoffe, Du hast wenigstens ein halbwegs entspanntes Wochenende. Und ich hoffe noch mehr, die Uhrzeit vom Job gestern war eine Ausnahme. Liebe Grüße!
Ich bin ja selbständig, von daher kann ich meistens anfangen, wann ich möchte. Deshalb arbeite ich natürlich grundsätzlich etwas später. Manchmal klappt es dann aber leider nicht und der Tag wird extrem lang. Und vor Weihnachten wird das jetzt auch nicht mehr viel besser, weil sämtliche Veranstaltungen eben jetzt stattfinden. Dafür ist der Januar dann wieder ruhiger
Ah ok, das wusste ich nicht mit der Selbstständigkeit, ich lese ja noch nicht so lange bei Dir. Wenn da momentan leider kaum bis wenig Einfluss auf die Abeitsstunden ist, wird das jetzt natürlich erst recht stressig. Wenn der Januar ruhiger wird, hast Du wenigstens dann einen Ausgleich. Wünsche Dir dann eine gute Zeit bis dahin und hoffe, dass Du alles gut geregelt bekommst und wenigstens mal hier und da auch etwas Zeit zum Entspannen hast :)
Ich hoffe sehr, dass solche Tage nur sehr sehr selten vorkommen. Ist ja heftig, erst um diese Zeit von der Arbeit nach Hause zu kommen – und auch alles andere als gesund :(
In solchen Situationen handhabe ich es so wie Muddelchen, da lasse ich das Bloggen einfach sein, denn Erholung und Schlaf gehen vor.
Hoffentlich hat Dir ne ordentliche Mütze Schlaf was gebracht!
solche abende, oder nächte kenne ich zu gut. ich finde deinen beitrag wirklich super gelungen, emotional und wunderbar in bildern eingefangen!
liebe gruesse!
Oh wie lieb von dir! Da freue ich mich sehr :). Der Beitrag war auf jeden Fall sehr ehrlich. Manchmal läuft es eben einfach nicht so wie man es gerne hätte. Aber es wird auch wieder besser :).
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende dir
Ohja, nach der Arbeit kann eine „Blogverpflichtung“ manchmal sehr erdrückend sein. Früher hab ich auch noch versucht, alle zwei Tage einen Post zu schreiben und immer regelmäßig, aber irgendwann hab ich es dann doch verworfen.
Und wenn schon der Arbeitstag so anstrengend war, dann will ich zu Hause entspannen.
Leider hat sich mein Internetanbieter entschlossen, mir eine Zwangspause was das Bloggen betrifft zu verordnen. Ohne eigenes Internet und das seit fast einer Woche, ist es ziemlich schwierig. Ich muss auch für alle anderen Arbeiten irgendwo hin, wo ich Wlan kriege. Das ist schon klasse, wenn es gerade eh schon super stressig ist. Morgen kommt ein Techniker, mal sehen, ob es dann wieder geht. Ich hoffe mal, dass ich es trotzdem schaffe, mal einen Beitrag hochzuladen ;-).
Liebe Grüße an dich
Hey,
erstmal: ich finde dein Blogdesign super schön und in hin und weg. Und dein Beitrag ist sehr schön geschrieben, man kann sich genau in deine Situation hineinversetzen.
Am liebsten mochte ich die Wasser-Öl Metapher.
Liebe Grüße
Ulle
Liebe herzlichen Dank für das schöne Kompliment, darüber freue ich mich sehr :)))
Liebe Grüße an dich
Great post!♥
Hugs, Brittany // Polka and Dots